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Kreative Freiheit und Bias: Rollenbilder mit KI hinterfragen

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illustration von mehreren Frauen in unterschiedlicher berufskleidung vor gelben Hintergrund, darüber der Schriftzug #BreakTheBias

In den letzten Tagen hatte ich die Gelegenheit, mehrere Workshops zum Thema „Kreative Freiheit und Bias – Mit KI Rollenbilder aufbrechen“ durchzuführen. Diese fanden sowohl in Präsenz mit Schüler*innen der 10. bis 12. Klassen anlässlich des Marie-Curie-Tages in Ludwigsfelde als auch online im Rahmen des Barcamps Kreativ und Digital statt. Ziel war es, stereotype Rollenbilder zu identifizieren, kritisch zu hinterfragen und gemeinsam kreative Alternativen zu entwickeln.

Ein Blick in die Workshops

Zu Beginn der Workshops sammelte ich mit den Teilnehmenden typische Klischees, die uns im Alltag begegnen. Dabei entstanden spannende Diskussionen über die Wirkung solcher Bilder und wie sie unser Denken beeinflussen. Diese Vorschläge wurden in allen drei Workshops als Grundlage für die weiteren kreativen Ansätze genutzt.

Ein häufig genanntes Klischee war, dass Frauen sich hauptsächlich um Haushalt und Kinder kümmern. Die Gruppen diskutierten, wie dieses Bild aufgebrochen werden könnte, und entwickelten die Idee einer Darstellung, in der eine Person, unabhängig vom Geschlecht, in der Küche eine Mahlzeit zubereitet, während ein Kind freudig hilft. Weitere Vorschläge zeigten Eltern, die ihren Kindern den Umgang mit Technik erklären oder sie trösten. Mit dem Hashtag #VielfaltStattKlischees sollte Aufmerksamkeit auf vielfältigere und geschlechtsneutrale Darstellungen im familiären Kontext gelenkt werden.

Besonders nachdenklich stimmte mich das Klischee, das den Umgang mit Emotionen thematisierte. Es wurde betont, dass Emotionen für alle da sind – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Rolle. Dies wurde auch visuell umgesetzt, etwa durch das Bild eines Mannes, der einen anderen Mann tröstet. Der tiefergehende Sinn dieser Idee war es, emotionale Offenheit als universellen Bestandteil des Menschseins zu zeigen.

Wir hinterfragten auch Klischees im Bereich Technologie und Medien, z.B. dass Programmierer oft als junge Männer dargestellt werden. Eine Gruppe schlug vor, ein Bild zu zeigen, in dem Programmierer*innen unterschiedlicher Herkunft, Altersgruppen und Geschlechter gemeinsam arbeiten. Mit dem Hashtag #NotYourTypicalProgrammer sollte verdeutlicht werden, dass technologische Berufe für alle offen sind und nicht an ein bestimmtes Stereotyp gebunden sein sollten.

Als Beispiel aus dem Bereich Freizeit wurde das Klischee „Jungs spielen Fußball, Mädchen tanzen Ballett“ kritisch hinterfragt. Eine Gruppe versuchte, einen Mann beim Ballett darzustellen, und war überrascht, wie schwer es der KI fiel, dies umzusetzen – obwohl Männer im Ballett keineswegs unüblich sind. Zudem fiel ihnen auf, dass die generierten Darstellungen oft Männer zeigten, die spärlich bekleidet waren. Dies irritierte die Teilnehmenden, und es blieb unklar, woran dies liegen könnte. Eine weitere Gruppe schlug eine Szene vor, in der eine bunt gemischte Gruppe von Kindern gemeinsam Fußball spielt oder einen Tanz aufführt. Der Hashtag #HobbiesBeyondStereotypes soll zeigen, dass Interessen und Hobbys unabhängig vom Geschlecht gelebt werden können.

Podcast, Video und ein Song

Podcast-Erstellung mit NotebookLM
In einer Pause am Marie-Curie-Tag erzählte mir ein anderer Referent von NotebookLM. Um es zu testen, habe ich meine Notizen aus den Workshops in das Tool hochgeladen und im Chat tiefergehende Fragen dazu „besprochen“. Dabei stellte mir das Tool hilfreiche Fragen, die mir halfen, die wichtigsten Erkenntnisse herauszuarbeiten. Auf Knopfdruck generierte es anschließend einen 20-minütigen Podcast auf Englisch. Ohne dass ich selbst etwas aufnehmen musste, präsentierte das Tool die Inhalte überraschend in doch schon recht natürlichen Sprecherstimmen. Der Podcast beleuchtet die gesellschaftlichen Vorurteile, die in KI-Systemen stecken, sowie die kreative Nutzung von KI zur Bekämpfung dieser Klischees.

Video mit Untertiteln und deutscher Stimme
Um den Podcast auch für ein deutschsprachiges Publikum zugänglich zu machen, habe ich ein Tool gesucht, welches mir die Audio-Spur übersetzen kann. Ich stieß dabei auf Clideo und habe es direkt getestet. Da das Tool der datei automatisch Untertitel hinzufügt, entsteht aus der Audio- eine Video-Datei. Ich habe zwei Versionen erstellt:

Eine mit englischer Audiospur und deutschen Untertiteln, damit die Inhalte auch ohne Ton mitgelesen werden können:

Und eine mit deutscher Audiospur, die automatisch generiert wurde. Allerdings hat mich hier die Sprecherstimme nicht überzeugt:

Und ein Transkript, welches man als .srt oder .txt herunterladen kann, erhält man auch noch:

Song-Erstellung mit Suno
Suno ist ein KI-Tool, das aus wenigen Stichworten Songs erzeugen kann. Bereits am Marie-Curie-Tag berichteten mir zwei Lehrerinnen, dass sie Suno mit ihren Schülerinnen im Unterricht getestet haben. Als beim gestrigen Barcamp eine angeregte Diskussion über Suno entstand, beschloss ich, das Tool ebenfalls auszuprobieren.

Mithilfe des Materials aus den Workshops entstanden ein englischer und ein deutscher Song zum Thema. Die Texte habe ich allerdings noch mit ChatGPT überarbeitet. Die Ergebnisse zeigen, wie KI nicht nur visuelle, sondern auch musikalische Botschaften erschaffen kann, die emotional berühren und zum Nachdenken anregen.

#BeyondTheFrame (englischer Song erstellt mit Suno):

#NichtNurSchwarzWeiß (deutscher Song erstellt mit Suno):

Eure Meinung ist gefragt

  • Welche Klischees fallen euch in eurem Alltag besonders auf?
  • Habt ihr selbst schon mit KI-Tools wie NotebookLM, Suno oder ähnlichen KI Tools experimentiert?
  • Wie steht ihr zur Idee, KI aktiv für gesellschaftlichen Wandel einzusetzen?

Ich freue mich auf eure Gedanken in den Kommentaren oder per Nachricht! Schaut euch gerne die beiden Versionen des Podcasts an oder hört in die Songs rein – ich bin gespannt auf euer Feedback.

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